Warum
das Loslassen jetzt so wichtig ist und warum wir es für unser „neues“ Leben
künftig so dringend benötigen werden:
Der
momentane Umbruch ist wirklich heftig, tief greifend. Es werden Themen in die
Bearbeitung geschickt, die oftmals extrem schmerzen.
Warum ist das so?
Wir
haben es uns angewöhnt, unseren Schmerz vermeiden zu wollen. Also haben wir uns
ein Leben so zusammengebastelt (z.B. durch innere Einstellungen, Ablehnungen
und Abwehrmechanismen, durch gezieltes Arbeiten in bestimmte Richtungen, etc.),
dass diese Schmerzpunkte möglichst nicht mehr berührt werden. So haben wir
manchmal sogar schon gedacht, dass es sie gar nicht gäbe. Nur, so gibt es
natürlich kein freies und erfülltest Leben, wenn im Grunde alles so
strukturiert ist (und bleiben muss!!!), sodass die Schmerzpunkte immer wieder
umschifft werden.
Diese
innere Struktur wird jetzt mehr als je zuvor aufgebrochen. Das
ist wichtig, denn sie ist es, die uns letztlich vom Leben selbst, von der Fülle
und Liebe abgeschnitten hält. Daher kommt es jetzt so häufig vor, dass
wir uns in Situationen wieder finden, die so gar nicht dem zu entsprechen
scheinen, was wir uns eigentlich gewünscht hätten. Oft sind dies extrem emotional herausfordernde Situationen, welche genau unsere vergraben
Schmerzpunkte triggern.
ABER,
solche Situationen sind unsere Unterstützer. Sie lassen das alte, ungesunde
System in uns aufbrechen, damit wir frei davon werden, Kontrolle behalten zu
müssen. Die Kontrolle zu behalten, war lange unser höchstes Ziel. Dieses ist
aber letztlich unglaublich schädlich (ja, sogar tödlich) für alles, was nach
Lebendigkeit verlangt. Insbesondere ist dadurch auch die Liebe lange Zeit
massiv beschnitten und geschädigt worden!
Dem
Zauber des Lebens wieder Raum geben:
Dies
gelingt nur über das Loslassen! Es bedeutet, das Leben geschehen zu lassen und
nichts festzuhalten!
Es
gibt viel anzusehen, viel will anders wahrgenommen werden. Deine Seele möchte,
dass du dich anders findest bzw neu entdeckst. Du darfst Vertrauen ins Leben
selbst gewinnen, wenn du dich diesem Prozess hingeben kannst. Du musst dich
auch nicht überfordern (sofern dir das Leben diese Entscheidung nicht bereits
abgenommen hat)!
Fang
klein an und lass einfach einmal etwas los, das nicht extrem bedeutend für dich
ist, aber doch zur festen Gewohnheit wurde (vielleicht wirfst du deine
Tageplanung über den Haufen, isst etwas Anderes/Ungewöhnliches, nimmst einen
anderen Weg zur Arbeit als üblich, etc). Lass dieser Sache ihren Lauf, plane
weniger, greife nicht willentlich ein, versuche nicht etwas zu lenken oder zu
kontrollieren, sondern schau dir einfach an, was sich da offenbaren will – ganz
von allein. Denke nicht fortwährend an das Ergebnis, sondern öffne deinen Blick
für das, was jetzt gerade direkt vor dir liegt.
Du
kannst während solcher Prozesse sehr schön beobachten, wie sich oberflächliche
Betrachtungen verändern. Falls du jemand bist, der Dinge/Personen in Farben
oder Klängen wahrnehmen kann, merkst du dabei, wie diese plötzlich
unterschiedliche Schattierungen/andere Töne bekommen.
Dein
Leben offenbart dir etwas Wichtiges!
Wenn
wir uns etwas wünschen, dann meinen wir damit, dass das Leben einfach eine
bestimmte, neue Form annehmen soll. Die Übergänge dazwischen aber, beachten wir
kaum. Sie interessieren uns zu wenig. Aber jetzt geht es vor allem darum, die
Bedeutsamkeit dessen wieder zu erkennen!
Das
Leben verändert sein Angesicht ständig. Uns wird offenbart, wie
bereichernd und schön das sein kann (sofern der Verstand mit seinen Konditionierungen
von „gefällt, gefällt nicht“ „mag ich/mach ich nicht“ dazwischen funkt und dir
eine bestimmte Sache von vornherein gleich schlechtmachen will).
Das Schwierige beim Loslassen ist die Angst. Hat sie uns im Griff, können wir nicht
vertrauen, dass etwas gut oder schön werden könnte. Diese Angst aber ist ein
Trugschluss, eine Täuschung! Unser Leben möchte uns genau dies nun zeigen! Tür
um Tür öffnet sich! Schauen wir hin, zeigt sich fortwährend etwas Neues oder
bereits Bekanntes bekommt ein neues Gewand. Es ist, als wenn ein Schleier
weggezogen würde und du etwas Neues entdecken kannst. Du kannst also entweder auf die sich öffnenden Türen achten, und beobachten, forschen, neugierig werden, oder du kannst dich weiterhin mit den Schatten der Angst herumschlagen. Konstruktiver und bereichernder ist zweifelsohne die erste Variante.
Dieser
heftige Transformationsprozess will uns lehren, den Weg anzunehmen und zu
entdecken, welche Bereicherungen wir dabei empfangen können. Beim
Durchschreiten neuer Tore (und dies ist ein aktiver, mutiger Prozess!!!) können wir begreifen lernen, was am Ende auf uns warten
will. Würden wir gleich ans Ziel gebracht werden, wüssten wir mit unserem neuen
Leben letztlich gar nichts anzufangen. Wir hätten uns einfach nicht genug
geöffnet, um zu begreifen. Diese Transformation sprengt insbesondere die alten
Gedankenkonstrukte, die Ideen und Begrenzungen in uns selber (ebenso wie die
Ideen und Konstrukte über andere Menschen oder das Leben). Der Schein zerfällt
und das kann mitunter auch ein sehr bereichernder, freudvoller Vorgang sein,
weil es so viel gibt, was wir noch entdecken dürfen - wie ein Geschenk, das wir jetzt auspacken dürfen!
Mein
Tipp:
Nimm
deinen Fokus von deinem gewünschten Endziel weg, behalte es aber als deine
innere Ausrichtung in deinem Herzen. Lenke deine Aufmerksamkeit aber voll und
ganz auf dich, auf dein erlebtes Jetzt, in genau diesem Augenblick! Beobachte
die Veränderung, die durch dich hindurch fegt! Blicke auf das, was sie dir
zeigt und welche Möglichkeit (welches Tor) sich dir gerade öffnet. Setze deine
Schritte immer dazu passend. Probiere dich aus, wenn du dir nicht sicher bist
und achte darauf, wie dein Herz und deine Seele dir antworten. Frage und warte ab, bis du deine Antwort verstanden hast. Wenn du Angst
hat und dein Herz sich scheut, voran zu gehen, frag noch tiefer in dich, also
deine Seele – dort fühlst du genau, ob es Zeit ist, dich einer Herausforderung zu stellen.
Du
musst wissen, dass der Weg zum Ziel niemals geradlinig verläuft. Beschwere dich
nicht unnötig, wenn du gewisse Wendungen des Lebens jetzt noch nicht verstehst.
Es gibt eine Weisheit, welche uns immer führt. Wenn wir einfach treu zu uns
stehen und den Weg wirklich gehen wollen, dann spüren wir mit der Zeit immer
deutlicher, wie sie uns stützend unter die Arme greift.
Vertrauen
lernen wir, indem wir uns selber, unserem Sehnen und unserem tiefen
Seelenwissen zuhören und ihm aktiv folgen lernen. Wir dürfen dabei all die notwendigen
Erfahrungen sammeln, damit am Ende die Illusion der Angst zu Staub zerfallen
kann.
Veränderungen
in Beziehungen
Diese
Loslassprozesse sind letztlich also Vertrauenlern-Prozesse.
Die alten
Beziehungsstrukturen waren vielfach davon geprägt, dass jeder relativ starren
Anforderungen gerecht werden musste. Veränderungen und Wachstum hatten kaum
Platz, da sie das Gefüge oft bedrohten. Dies bedeutet aber auch das Ende der
Lebendigkeit.
Die
Liebe will und braucht die sprudelnde Kraft des Lebens. Veränderungen sind Teil
dieser unbändigen Kraft. Wenn sie keinen Platz haben, wird die Liebe irgendwann
sterben.
Praktisch
gesehen schaut es häufig so aus, dass zu Beginn der Beziehung sich jeder gerne
einbringt, dem anderen gefallen will und ihm Gutes tun möchte – an sich ist das
ja vollkommen in Ordnung. Aber schon da zeigt sich kaum einer, wie er wirklich
ist. Dauert die Beziehung an, so wird bisher meistens dieses Spiel aus Angst
(den anderen zu verlieren) weiter gespielt. So kann es dann passieren, dass man
eines Tages aufwacht und bemerkt, wie wenig das tägliche Tun (was mittlerweile
zu einer Erwartung auf beiden Seiten geworden ist) dem entspricht, wie man innerlich tatsächlich
ist. Plötzlich spielen wir nur noch eine Rolle und sind unglaublich weit von uns selber entfernt. Vielleicht geht es dem Partner auch ähnlich, doch
keiner wagt es, dies anzusprechen.
Die
Seele verträgt solche engen Korsette nicht. Jeder, der sich auf den Weg der
Seele macht, wird es einfach nicht mehr schaffen, sich starren Verhaltensnormen
anzupassen. (Diese sind oft einfach nur übernommene „Normen“ der Gesellschaft).
Die
Liebe will, dass wir der Lebendigkeit wieder Raum schenken. Auch hierfür sind
die erwähnten Loslassprozesse und alles, was wir aus ihnen lernen, so enorm
wichtig.
Mit
ihrer Hilfe können wir vorantastend lernen, dass es die festen alten Strukturen
nicht (mehr) braucht, um sich zueinander zu bekennen, um sich nah zu sein. Es
braucht nicht mehr die klaren Anforderungen, um daraus Rückschlüsse darauf
ziehen zu können, ob der andere noch da ist, sich noch zur Beziehung bekennt. Die Liebe allein bestimmt - die tiefe Verbindung, die einfach da ist, weil sie einfach ist (und durch nichts gemacht werden könnte).
Die
Qualität und Kraft einer neuen Form von Liebesbeziehung zeigt sich in der
Bereitschaft, sich Veränderungen gemeinsam zu stellen, ohne gleich alles in
Frage zu stellen. Gleichzeitig lehrt uns das Leben offen und flexibel zu sein,
den unerwarteten Wendungen des Lebens Raum zu geben.
Das
alles gelingt aber erst, wenn die innere Verlustangst so weit überwunden werden
kann, dass der Blick sich öffnet. Beim Durchwandern einiger Tore bekommen wir
immer wieder gezeigt, was angeschaut und erfahren, was erlebt und gefühlt
werden will. Letztlich ist das alles andere als kompliziert, sondern befreiend
und weitend!
Eine
neue Beziehung ist daher gewiss nicht mehr das starre „So bin ich und so bist
du, das sind wir und das bleibt jetzt so!“. Es ist eine Reise, die zwei
Menschen miteinander machen möchten. Sie werden sich selbst und einander so
immer wieder neu erfahren. Auch das gemeinsame Miteinander wird sich immer
wieder neu gestalten. Eine solche Liebe ist eine Einladung an die Lebendigkeit,
weil sie die Liebe immer wieder neu erstrahlen und neu werden lässt.
Das
Herausfordernde dabei ist, dass es nicht mehr viel Raum für ängstliche Egos
gibt, die bei jeder kleinen Veränderung gleich eine mittelschwere Krise hineingeraten
und sich selber und dem Partner das Leben schwer machen. Jetzt dürfen wir
lernen, uns anders vertrauen zu lernen und dürfen so eine Freiheit in der Liebe
gewinnen. Sie wird uns nicht mehr an Konstrukte ketten, woran unsere Seele
irgendwann einmal verkümmert und krank wird!
Vollmondritual:
1. Schreibe dir alle deine momentan auftauchenden Ängste und Schmerzen von der Seele. Vielleicht verfasst du es auch in Briefform an eine Person oder an das Leben (schicke diesen Brief aber nicht ab, denn er ist für dich und für deinen Erkenntnis- sowie Loslösungsprozess gedacht). Schreibe einfach so lange, bis dir nichts mehr einfällt.
2. Danach verbrenne das Blatt (in gesichertem Rahmen). Bitte die Engel/das Universum/Gott oder zu wem immer du eine Beziehung pflegst darum, dich bei diesem Prozess zu unterstützen.
3. Die Asche kannst du ins fließende Wasser geben, vergraben oder dem in übergeben!
Für deine inneren Entwicklungsprozesse möchte ich dir ganz besonders zwei meiner Bücher ans Herz legen: "Die Befreiung kraftvoller Weiblichkeit" (zum Buch hier klicken) und mein neues Buch: "Die Rückkehr der sanften Krieger". Sie geben dir Hinweise, wohin du blicken kannst, um verkannte Schatten und Lügen zu entlarven. Sie geben viele weitere Einblicke darüber, welchen Prozessen und Abläufen wir dringend mehr Beachtung schenken sollten, um wieder zurück zu finden, zu unserem wahren Wesen, zu Authentizität, Klarheit und wahrer Kraft. (zum Buch "Die Rückkehr der sanften Krieger" hier klicken )
Text und Bild (c) Eva-Maria Eleni
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